Triple P (Positive Parenting Programm, Positives Erziehungsprogramm)
Triple P ist ein hauptsächlich zielgerichtetes präventives Programm zur Unterstützung von Familien und Eltern bei der Erziehung von Kindern und Jugendlichen.
Triple P auf der Ebene Kurzberatung
ist Bestandteil eines 5-Ebenen-Systems von Familieninterventionen für Eltern mit Kindern im Alter bis zwölf Jahren, die eine Neigung zur Entwicklung von Verhaltens- und emotionalen Problemen zeigen. Alle fünf Interventionsebenen haben das Ziel, die Kompetenz der Eltern im Erziehungsverhalten und im Umgang mit dem Verhalten ihrer Kinder zu steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Eltern Fertigkeiten beigebracht, mit denen sie die Entwicklung, die soziale Kompetenz und die Selbstkontrolle ihrer Kinder fördern können.
Triple P- Kurzberatung:
- sie umfasst in der Regel bis zu 4 Sitzungen à 15- 30 min
- beinhaltet eine kurze Elternberatung mit dem Fokus auf spezifische Erziehungsschwierigkeiten
- sowie ein aktives Training von Erziehungsstrategien
- es erleichtert den Eltern das Erlernen von neuem Wissen und Fertigkeiten, ermöglicht ihnen, ihre Fortschritte zu überprüfen und sich bewusst Veränderungsziele zu setzen
- die Eltern werden während des Programms aktiv miteinbezogen und erledigen zwischen den Sitzungen Hausaufgaben, die die Lerneffekte aus dem Beratungssitzungen festigen
Ziele des Positiven Erziehungsprogramms:
Kompetenz der Eltern im Erziehungsverhalten und im Umgang mit dem Verhalten ihrer Kinder zu steigern und stärken. Um dieses Ziel zu erreichen, werden:
- die Kompetenz und die Bewältigungsstrategien der Eltern im Umgang mit Verhaltensproblemen und Entwicklungsfragen erhöht
- ungünstige Erziehungspraktiken durch angemessene und effektive Strategien ersetzt
- die Kommunikationsfähigkeiten der Eltern und der Austausch über Erziehungsfragen verbessert
- mit der Kindererziehung verbundene Stressfaktoren reduziert
- Hauptindikatoren für eine Kurzberatung auf der Ebene 3 sind:
- Eltern wünschen sich Informationen darüber, wie sie eine bestimmte Erziehungsfrage oder ein Problemverhalten angehen können
- das Problemverhalten ist relativ eng umgrenzt
- das Problemverhalten ist von leichtem bis mittlerem Schweregrad
- das Problemverhalten besteht erst seit relativ kurzer Zeit (Beginn innerhalb der letzen sechs Monate)
- die Eltern und/oder das Kind leiden nicht an einer psychischen Störung, wie z.B. Depression
- die Familiensituation ist verhältnismäßig stabil, d.h. die Eltern befinden sich beispielsweise nicht gerade in einem Trennungs- oder Scheidungsprozess
- das Kind erfüllt nicht die klinischen Kriterien für eine tiefgreifende Entwicklungsstörung (z.B. Autismus) oder für eine schwere Verhaltensstörung (z. B. Störung des Sozialverhaltens mit oppositionellem, aufsässigen Verhalten)